Autor/en: Ludwig Tieck
Veröffentlicht: 1983
Inhalt:
Heinrich Heine über die Novellen Tieck´s: Der Leser fühlt sich da wie in einem verzauberten Wald: er hört die unterirdischen Quellen melodisch rauschen; er glaubt manchmal, im Geflüster der Bäume, seinen eignen Namen zu vernehmen; die breitblättrigen Schlingpflanzen umstricken manchmal beängstigend seinen Fuß; wildfremde Wunderblumen schauen ihn an mit ihren bunten sehnsüchtigen Augen; unsichtbare Lippen kussen seine Wangen mit neckender Zärtlichkeit; hohe Pilze, wie goldene Glocken, wachsen klingend empor am Fuße der Bäume; große schweigende Vögel wiegen sich auf den Zweigen und nicken herab mit ihren klugen, langen Schnäbeln; alles atmet, alles lauscht, alles ist schauernd erwartungsvoll: - da ertönt plötzlich das weiche Waldhorn, und auf weißem Zelter jagt vorüber ein schönes Frauenbild mit wehenden Federn auf dem Barett, mit dem Falke auf der Faust.